Unter dem Titel „120 Jahre Freiwillige Feuerwehr Unterwart“ ist das neueste Werk des Ungarischen Medien- und Informationszentrums (UMIZ) erschienen. Die reich bebilderte, beinahe 300 Seiten umfassende zweisprachige Dokumentation in Ungarisch und Deutsch wurde am 20. Juni von Institutsleiter László Kelemen im Kulturhaus Unterwart vor rund fünfzig Interessierten vorgestellt.
„Im Jahr 1904 erwarb die Gemeinde Unterwart eine neue Feuerspritze, und am 20. November wurde auf Beschluss der Gemeindeversammlung der Freiwillige Feuerwehrverein Unterwart gegründet. Laut dem Protokoll der Gründungssitzung waren unter anderem Graf Tamás Erdődy, Kanonikus und Bezirksdechant József Pulay sowie Bezirksinspektor Frigyes Koczor anwesend. Inspektor Koczor erläuterte das Ziel der Sitzung, nämlich die Gründung des Feuerwehrvereins. Im Verlauf der Sitzung wurden die Vereinsfunktionen vergeben: Zum Präsidenten wurde Kanonikus József Pulay gewählt, zum Vizepräsidenten Mátyás Benkő, zum Kassier István Seper, zum Schriftführer Lehrer Béla Horváth, zum Hauptkommandanten Graf Tamás Erdődy, zum stellvertretenden Kommandanten ebenfalls Béla Horváth, zum Adjutanten Ferenc Rácz, zum Ausrüstungsverantwortlichen Schmiedemeister Károly Seper und zum Spritzenkommandanten Tóbiás Janisch. Präsident Pulay verkündete offiziell die Gründung des Vereins und bedankte sich bei Graf Erdődy, der das Amt des Hauptkommandanten übernommen hatte, für seine selbstlose Unterstützung. Der Verein bestand aus 41 aktiven Mitgliedern und 10 Ordnungskräften.“ – ist in der neuesten lokal- und regionalgeschichtlichen Publikation des Ungarischen Medien- und Informationszentrums Unterwart zu lesen. Daraus geht hervor, dass der Freiwillige Feuerwehrverein der Gemeinde im Jahr 1904 von Graf Tamás Erdődy gegründet wurde, der bis 1922 als Kommandant maßgeblich zur Arbeit der Organisation beitrug. Die Gründung war dringend notwendig, da in der Region wiederholt Brände schwere Schäden anrichteten.

„Die Region – vor allem die grenznahen Gebiete, die dichte Bebauung und die strohgedeckten Holzhäuser – war besonders stark von der Gefahr von Feuersbrünsten betroffen. Wiederholte Brandausbrüche richteten enorme Verwüstungen an und brachten Armut und Leid über die Bevölkerung. Auch die Gemeinde Unterwart bildete hier keine Ausnahme: Allein in den letzten zwei Jahrhunderten kam es zu zahlreichen schweren Bränden, die große Katastrophen zur Folge hatten. Im Jahr 1783 brannte die Obere Mühle vollständig nieder, und 1839 fielen acht Häuser einem Brand zum Opfer. Die betroffenen Familien wurden mit Getreidespenden unterstützt, und das für den Wiederaufbau benötigte Holz wurde kostenlos aus den Gemeindewäldern zur Verfügung gestellt. In den 1870er-Jahren kam es zudem zu mehreren Fällen von Brandstiftung: 1871 wurden elf, 1877 neun, 1880 sieben und 1881 schließlich sogar achtzehn Häuser durch jeweils ein einzelnes Feuer zerstört.“ – ist im zweisprachigen Buch zu lesen.









László Kelemen, Leiter des UMIZ, sprach über die Vorbereitungen und die redaktionelle Arbeit: „Mittlerweile konnten wir bereits den sechzehnten Band unserer lokal- und regionalgeschichtlichen Reihe veröffentlichen. Die Idee entstand im Jahr 2019 – sie wurde bei einem gemeinsamen Gespräch vom damaligen Feuerwehrkommandanten Reinhard Raba angeregt.
Im Jahr 1994 erschien bereits die deutschsprachige Gedenkschrift „90 Jahre Freiwillige Feuerwehr Unterwart“. Die aktuelle Publikation behandelt nun ausführlich die seither vergangene Zeit und enthält außerdem eine zusammenfassende Darstellung des früheren Materials.
Schriftliche Aufzeichnungen fehlen lediglich aus zwei Jahren – rund um den Zweiten Weltkrieg sowie um die Jahrtausendwende. Die Rückschau ist naturgemäß nicht aus allen Zeitabschnitten gleich ausführlich, da es früher noch nicht die entsprechenden technischen Mittel gab. Seit 2006 stehen uns jedoch digitalisierte Fotos zur Verfügung.“
Über Jahre hinweg hat die Feuerwehr Material gesammelt und aufbereitet. Das daraus entstandene Archiv dokumentiert die Vereinsgeschichte und bildete die Basis für das neue Buch. Die offizielle Chronik des Vereins ist laut geltender Regelung – seit der Gründung des Burgenlandes – in deutscher Sprache verfasst; sämtliche Aufzeichnungen, Protokolle und Dokumente wurden und werden in Deutsch geführt. Das nun erschienene Album ist jedoch zweisprachig und spiegelt die Sprachverwendung der Feuerwehrleute in Unterwart wider. Die ungarischen Texte sind nicht als vollständige Spiegelübersetzung enthalten, da dies den Umfang erheblich vergrößert hätte – ein Werk mit über 600 bis 700 Seiten wäre deutlich weniger leserfreundlich. Die einzelnen Jahre werden daher von ungarischsprachigen Zusammenfassungen begleitet, während Vorworte und Einleitungen in beiden Sprachen abgedruckt sind.
Bei der feierlichen Buchpräsentation dankte Hannes Nemeth, Bürgermeister von Unterwart, den Florianijüngern für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr starkes Engagement für das Gemeinschaftsleben – beides haben sie in den vergangenen 120 Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Vizebürgermeister Joachim Szabo betonte die zentrale Bedeutung der Feuerwehr im Leben einer Gemeinde: „Wenn etwas passiert, können Zusammenhalt und schnelle Hilfe Leben retten. Ich kümmere mich unter anderem um die Jugend – denn die Nachwuchsförderung ist von entscheidender Bedeutung.“








Unterwart wurde um eine weitere, lokalgeschichtlich bedeutende Publikation bereichert. An der Veranstaltung am 20. Juni nahmen die örtlichen und landesweiten Feuerwehrverantwortlichen, die amtierenden und ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde, Unterstützer, Familienangehörige, Freunde und interessierte Besucher teil.
Text: Mónika Gombás
Übersetzung: Pathy





































