Der 4. Mai ist der Gedenktag des Schutzpatrons der Feuerwehrleute, des heiligen Florian. Aus diesem Anlass hat die Freiwillige Feuerwehr von Siget in der Wart eine Zeremonie organisiert, die am 3. Mai mit einer feierlichen Einweihung verbunden war: Das renovierte Feuerwehrhaus der Gemeinde wurde übergeben. Das Projekt kostete 360.000 Euro, davon stellte das Bundesland 120.000 Euro an Fördermitteln für die Renovierung zur Verfügung. Außerdem leisteten die Mitglieder des Vereins 3.000 Stunden freiwillige Arbeit zur Unterstützung der Bauarbeiten.
Im Juli 2023 begann mit der Grundsteinlegung die umfangreiche, zwei Jahre dauernde Sanierung des Feuerwehrhauses der Freiwilligen Feuerwehr Siget in der Wart, welche zum Abschnitt V von Oberwart gehört. Das Feuerwehrhaus wurde zuletzt vor rund vierzig Jahren renoviert: Im Jahr 1986 fand die letzte Modernisierung anlässlich des 80-jährigen Jubiläums der Gründung des Freiwilligen Feuerwehrvereins Siget in der Wart statt.

Feuerwehrkommandant Marco Talasz sprach in seiner Eröffnungsrede über die Herausforderungen der Umgestaltung und hob die kostengünstige Umsetzung hervor. „Sparsamkeit und das Einhalten des geplanten Budgets zeigen die enge Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und der Gemeinde. Dazu haben wir gemeinsam über 3000 Stunden an freiwilliger Arbeit aus unserer eigenen Zeit beigesteuert, womit wir einen erheblichen Betrag einsparen konnten. Damit haben wir auch gezeigt, was Engagement und Gemeinschaftssinn bedeuten“, betonte der Kommandant.
Von der Planung über die Ausschreibung bis hin zur Koordination zwischen den Firmen sowie dem Abbruch von Dach und Wänden waren die Feuerwehrleute an der Umsetzung beteiligt. Darüber hinaus führten sie neben dem Streichen, dem Verlegen von Belägen und dem Zusammenbauen der Möbel zum Beispiel auch die gesamte Elektroinstallation durch – unter der Leitung eines bereits pensionierten Mitglieds.

„1986 hatten wir gerade einmal ein einziges WC, weil es damals noch keine Damen im Verein gab. Heute hingegen sind bereits mehrere Frauen aktiv dabei. Einen eigenen Umkleideraum gab es ebenfalls nicht – einige zogen sich sogar in der Garage, hinter den Fahrzeugen, um. Das war nicht nur unbequem, sondern auch gefährlich, denn bei einem Alarm hätte es leicht zu einem Unfall kommen können. Das alte Büro mit seiner Fläche von kaum vier Quadratmetern war für die Erledigung der verpflichtenden administrativen Aufgaben einfach nicht mehr geeignet. Unser Besprechungsraum diente im Grunde auch als Lager und Werkstatt – es war schlichtweg zu wenig Platz. Das bisher einstöckige Gerätehaus wurde um ein weiteres Stockwerk erweitert, wodurch sich die verfügbare Fläche verdoppelt hat. Dadurch konnten wir die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern. Wir haben ein gepflegtes, ordentliches und qualitativ hochwertiges Umfeld geschaffen, in dem wir verschiedenste Veranstaltungen, Zusammenkünfte oder auch Schulungen abhalten können“, schilderte Marco Talasz.
Die Freiwillige Feuerwehr Siget in der Wart hat derzeit 28 aktive, also alarmierbare Mitglieder. Zwei davon sind Frauen, vier sind über siebzig Jahre alt – für sie ist die Teilnahme an Einsätzen nicht verpflichtend, sie dürfen aber mitmachen, wenn sie sich dazu in der Lage fühlen. Der Nachwuchs besteht aus vierzehn Jugendlichen – etwa die Hälfte davon ist über zehn Jahre alt, die andere Hälfte unter zehn, gemischt Buben und Mädchen.




„Die Jugendquote liegt bei uns bei dreißig Prozent, der burgenländische Durchschnitt bei vierzehn Prozent – das heißt, unsere Truppe ist besonders jung. Deshalb war dieses Projekt so bedeutend, denn in Zukunft werden vor allem sie das Feuerwehrhaus nutzen.“ – informierte der Kommandant der Feuerwehr Siget in der Wart.
Die Eröffnungsfeier am 3. Mai zog zahlreiche Gäste und Ehrengäste an. Unter den Anwesenden waren unter anderem Landesfeuerwehrkommandant Franz Kropf, Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Herbert Kaszanics, der Zweite Präsident des Landtages Johann Tschürtz, die Landtagsabgeordneten Christian Drobits und Carina Laschober-Luif sowie der Leiter der Bezirkshauptmannschaft Oberwart, Peter Bubik. Auch Feuerwehrkameraden aus dem benachbarten Ausland waren angereist: Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Kőszeg und der Freiwilligen Feuerwehr Siget in der Wart können auf eine jahrzehntelange Zusammenarbeit zurückblicken.

„Mit den Feuerwehrleuten aus Siget in der Wart pflegen wir seit den 1980er-Jahren eine enge Verbindung. Für uns ist es wichtig, nicht nur mit der ungarischen Gemeinschaft in Siebenbürgen, sondern auch mit den Burgenlandungarn in ständigem Kontakt zu stehen. Früher – zu Zeiten des Eisernen Vorhangs – war das schwieriger, aber selbst damals haben wir unsere Kameraden hier mindestens zweimal jährlich mit Gruppenausweisen besucht. Heute ist das selbstverständlich. Wir haben viel von ihnen gelernt, denn sie waren in den Jahrzehnten vor der Jahrtausendwende technisch, ausrüstungsmäßig und bei den Einsatzgeräten deutlich weiter als wir. Sie haben uns auch mehrere technische Geräte geschenkt. Es sind Freundschaften entstanden – wir üben die deutsche Sprache, sie das Ungarische. Wir besuchen gerne gegenseitig unsere Veranstaltungen“, sagte András Seper, Präsident der ältesten freiwilligen Feuerwehr Ungarns, über die bald ein halbes Jahrhundert andauernde Zusammenarbeit.
Als ein Höhepunkt der Zeremonie überreichte Zugskommandant Thomas Csernaczky Auszeichnungen. Geehrt wurden Dienstjubiläen – zwanzig, dreißig, vierzig und fünfzig Jahre –, sowie herausragende Leistungen bei Alarmierungen, die jeweils mit einer Medaille gewürdigt wurden. Zehn Personen erhielten eine Anerkennung für ihren Einsatz während der Hochwasserkatastrophe im Vorjahr in Siget in der Wart.


Am Ende der Veranstaltung segneten Adalbert Gáspár, Benediktinermönch aus Unterwart, und Ottó Mesmer, pensionierter evangelischer Pfarrer aus Siget in der Wart, gemeinsam das neue Gebäude. Anschließend fand mit musikalischer Begleitung der Feuerwehrkapelle Rotenturm ein eindrucksvoller Festumzug statt, mit dem die feierliche Übergabe des Feuerwehrhauses ihren Abschluss fand.
Fotos, Text: Mónika Gombás
Übersetzung: Pathy