Das Honorarkonsulat der Republik Österreich in Szombathely ist an einen neuen Standort umgezogen – in das Bürogebäude des Pannon Business Network (Pannon Gazdasági Hálózat/PBN) in der Zanati út 36. Die Vertretung wurde am 21. Januar von Astrid Harz, der österreichischen Botschafterin in Ungarn, feierlich eröffnet. An der Eröffnungszeremonie mit Empfang und einer Podiumsdiskussion nahmen Politiker, Entscheidungsträger, Wirtschaftsexperten sowie Vertreter von Institutionen und Organisationen aus dem Burgenland und dem Komitat Vas teil. Thema der Diskussion war die Zukunft der österreichisch-ungarischen strategischen Zusammenarbeit auf regionaler Ebene. Dabei wurde auch die Gründung eines gemeinsamen österreichisch-ungarischen Forschungs- und Hochschulinstituts angesprochen.
Károly Zsolt Balogh, Ehrenkonsul, war zuvor fast zwölf Jahre lang als Generalsekretär der Handels- und Industriekammer des Komitats Vas tätig. Derzeit übt er dieselbe Funktion im Verband der Donau-Handelskammern (DCCF) aus, der von vierzehn regionalen Kammern gegründet wurde und dieses Jahr sein fünfzehnjähriges Bestehen feiert. Parallel dazu ist er seit nunmehr vier Jahren Ehrenkonsul Österreichs in den Komitaten Vas und Zala. Im Jahr 2021 wurde er vom österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen ernannt. Dieses Amt übt er ehrenamtlich und ohne Gegenleistung aus.

Seit seiner Ernennung hat er in zahlreichen Fällen geholfen. Die Anfragen kommen typischerweise von der Österreichischen Botschaft: Man ruft ihn, wenn ein österreichischer Staatsbürger in einen Verkehrsunfall verwickelt ist, in Ungarn medizinisch behandelt wird oder bei behördlichen Angelegenheiten im Zusammenhang mit einem in Ungarn verstorbenen Angehörigen Unterstützung benötigt wird. Es kam sogar schon vor, dass er zu einem Häftling in die Justizvollzugsanstalt Szombathely gerufen wurde. Auch viele Ungarn wenden sich an ihn, wenn sie sich über Österreich informieren möchten.
Eine weitere Aufgabe des Honorarkonsuls besteht darin, einflussreiche wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Akteure von beiden Seiten der Grenze zum Wohle der regionalen Entwicklung miteinander zu vernetzen – seine gemeinschaftsbildende Rolle ist von großer Bedeutung. Davon legte er am 21. Januar bei der Eröffnung des neuen Konsulats Zeugnis ab. An der Veranstaltung nahmen Entscheidungsträger, Unternehmer, Fachleute sowie Vertreter von Institutionen und Organisationen aus dem Burgenland und dem Komitat Vas teil – sowohl von der österreichischen als auch der ungarischen Seite waren regionale und städtische Führungskräfte, Vizebürgermeister, Notare, Generalsekretäre, Räte, Landesverantwortliche, Kammerpräsidenten, Diplomaten, Polizeipräsidenten, Universitätsdirektoren und Unternehmer vertreten.
Astrid Harz, Österreichs Botschafterin in Ungarn, eröffnete das neue Konsulat. In ihrer Begrüßungsrede betonte sie die Bedeutung der grenzüberschreitenden regionalen Partnerschaft. Sie berichtete, dass sie vor der Eröffnungszeremonie ein nicht öffentliches Runden-Tisch-Gespräch mit der Stadtführung von Szombathely geführt habe, in dem es um eine engere Zusammenarbeit mit der Region und insbesondere mit der Stadt Oberwart (Felsőőr) gegangen sei. Die Pläne sollen sich in den kommenden Wochen und Monaten konkretisieren, erklärte die Diplomatin im Voraus.

Das in Szombathely ansässige Pannon Wirtschaftsnetzwerk (Pannon Business Network/PBN) ist die gemeinsame Dachorganisation zur Förderung des internationalen Wissenstransfers und der Wettbewerbsfähigkeit in der Region. Ihr Hauptziel ist die Entwicklung von Unternehmen sowie des Ökosystems. Das im Rahmen der Zusammenarbeit mit führenden europäischen wissenschaftlichen Einrichtungen gesammelte Wissen wird in Entwicklungsprogrammen für Regionen sowie bei der Ausarbeitung fachpolitischer Materialien genutzt. In der Zentrale der Organisation in der Zanati Straße 36 ist das neue österreichisch-ungarische Konsulatsbüro untergebracht. Geschäftsführer Dr. Balázs Bartha stellt die Räumlichkeiten monatlich kostenlos zur Verfügung – zudem hat er sogar einen weiblichen humanoiden Roboter namens Ameca bereitgestellt.
(Video: Mónika Gombás)
Károly Zsolt Balogh sprach auch über zukünftige Pläne: „Das PBN beschäftigt sich unter anderem mit Digitalisierung, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz – genau den Bereichen, in denen wir weiter voranschreiten möchten. Gemeinsam mit dem Bundesland Burgenland und der Wirtschaftskammer verfolgen wir das Ziel, in Oberwart ein österreichisch-ungarisches Forschungs- und Ausbildungsinstitut für den Hochschulbereich zu gründen. Beide Bürgermeister – sowohl von Oberwart als auch von Szombathely – stehen dem Vorhaben unterstützend gegenüber. Aktuell laufen Gespräche mit der österreichischen Wirtschaftskammer, mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sowie mit Nicolaus Schermann, dem zweiten Geschäftsführer der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Burgenland. Derzeit sind wir auf der Suche nach dem passenden institutionellen Rahmen, in dem das Institut etabliert und betrieben werden kann. Ich bin der Meinung, dass PBN über die notwendige Forschungs- und Ingenieursinfrastruktur sowie über das entsprechende Wissen verfügt, um eine solide Grundlage und einen perfekten Hintergrund für dieses Projekt zu bilden. Diese Initiative kann der Forschung und Entwicklung nicht nur im Komitat Vas, sondern auch im Burgenland neuen Impuls verleihen.“

Text: Mónika Gombás
Übersetzung: Pathy