Kräuter und daraus hergestellte Erfrischungsgetränke standen im Mittelpunkt des neuesten Programmpunktes der Pannonischen Kulinarikreihe des Burgenländisch-Ungarischen Kulturvereins (BUKV). Unter professioneller Anleitung der Kräuterpädagogin Grete Binder verkosteten Interessierte am 29. Juni im Clubhaus Unterwart Sirupe, Limonaden und Kräuterwässer. Die Expertin beantwortete jede Frage zum Thema Kräutergetränken und am Ende konnten alle neben Rezepten auch eine Flasche Rotkleesirup mit nach Hause nehmen.
In der Sommerhitze stellt sich jedes Jahr die Frage: Wie kühlen wir uns ab? Was sollen wir essen, was sollen wir trinken? Was wirkt wohltuend auf unseren Körper, fördert die Verdauung und belastet unseren Körper nicht unnötig? Beim Workshop des Burgenländisch-Ungarischen Kulturvereins beantwortete die Kräuterpädagogin Grete Binder nicht nur die Frage „Was sollen wir trinken?“, sondern gab auch jede Menge Rezepte, Tipps und Ratschläge.
Sie brachte Kostproben ihrer selbstgemachten Erfrischungsgetränke mit, die an solch einem warmen Sommertag bei den TeilnehmerInnen besonders gut ankamen. Der Wiesendudler aus Gierschblättern, Zitronengras, Pfefferminze und Rhabarber wirkte mit seinem besonderen, aber süßen Geschmack erfrischend, ebenso wie der Lindensirup. Die zitronige Rosenblätterbowle sowie das mit Rosmarin und Pfeffer aromatisierte Kräuterwasser mundeten vor allem denjenigen, die es gerne weniger süß bevorzugen.
Giersch, auch Geißfuß genannt, ist gut gegen Gelenksbeschwerden und hat einen außergewöhnlich hohen Vitamin-C-Gehalt. Lindenblüten wirken angstlösend, entzündungshemmend, lindern Schlaflosigkeit und haben eine positive Wirkung auf das Herz. Rosmarin fördert die Durchblutung, die Verdauung, stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Rosenblätter desinfizieren, entgiften, wirken krampflösend und beruhigend zugleich. Die Heilpflanzen entfalten ihre Wirkung, wenn sie in Leitungs- oder Mineralwasser gegeben werden.
Zu den wichtigsten Kräutern, die man im Sommer finden kann, zählt Grete Johanniskraut, Ringelblumen oder Eberraute. Derzeit blüht das Johanniskraut, es wirkt wohltuend auf das Nervensystem und hilft bei Schlafstörungen. Die Eberraute wirkt antiseptisch, stärkt den Magen und eignet sich hervorragend bei Beschwerden des Verdauungssystems. Die Ringelblume ist vielleicht das bekannteste der vorgestellten Heilkräuter. Die daraus hergestellte Salbe wird zur Hautpflege verwendet, hat aber gleichzeitig entzündungshemmende, antibakterielle und antiseptische Wirkung. Diese Kräuter können auch zu Limonade verarbeitet oder einfach in Wasser eingelegt werden.
Wer wollte, konnte auch selbst Teefilter herstellen, indem Blätter und Blüten je nach individuellem Geschmack zusammengestellt und mit Faden umwickelt wurden. Unter den TeilnehmerInnen waren Kombinationen aus Lavendel, Rosenblüten, Minze oder Ringelblumen beliebt. An einem trockenen, kühlen Ort können die Filter längere Zeit gelagert werden. Aus dem Workshop nahmen die Teilnehmer Rotkleesirup mit nach Hause. Eine der wichtigsten Eigenschaften des Rotklees ist seine reinigende Wirkung auf das Lymph- und Gefäßsystem.
Die Pannonische Kulinarikreihe geht im Herbst weiter. Am 19. Oktober um 14:30 Uhr können Interessierte bei einer gemeinsamen Kochsession unter der Leitung von Kerstin und Martin Horvath beliebte traditionelle Gerichte der Volksgruppe der Roma kennenlernen. Den Saisonabschluss bildet ein Edelbrand-Dinner am 9. November. Die TeilnehmerInnen können unter der Leitung von Roland Belső Produkte der Destillerie Őrvidéki Pálinka verkosten. Zsuzsanna Belső Miklósné Szabó sorgt für ein Abendessen voller authentischer ungarischer Aromen. Anfragen und Anmeldungen können an die E-Mail-Adresse office@bukv.at gesendet werden.
Text und Fotos: BUKV