Den Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis durfte Dr. Ferenc Jankó entgegennehmen. Mit dem Kulturpreis des Landes wurde der Historiker Gerhard Baumgartner in der Sparte Wissenschaft ausgezeichnet.
Dr. Ferenc Jankó, Dozent an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Sopron sowie an der Abteilung für Sozial- und Wirtschaftsgeographie der Eötvös-Loránd-Universität, war Mitglied eines Projekts zur Geographie des Trianon-Vertrags sowie der Ten Generations Research Group der MTA BTK Lendület-Initiative, die sich mit der ländlichen Geschichte im österreichisch-ungarischen Grenzgebiet befasst. Auf Grundlage dieser Arbeiten erschien 2021 sein Buch „Die geographische Entdeckung des Burgenlandes. Wissenschaft, Geopolitik und Identität in der Zwischenkriegszeit“ (auf Ungarisch), das 2024 unter dem Titel „From Borderland to Burgenland: Science, Identity, Geopolitics and the Making of a Region“ in englischer Sprache publiziert wurde.

Mit der Verleihung des Kulturpreises des Landes Burgenland in der Sparte Wissenschaft an Gerhard Baumgartner wurde eine Persönlichkeit gewürdigt, deren Lebenswerk weit über die Grenzen der Region hinausstrahlt. Als langjähriger wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes widmet er sich insbesondere der Erforschung der Geschichte der Roma und Sinti sowie der jüdischen Bevölkerung. Sein Engagement für die Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus, etwa als Projektleiter zur Dokumentation der Holocaustopfer unter den österreichischen Roma und Sinti, bereichert die Erinnerungskultur nachhaltig. Baumgartner vertrat Österreich als Delegierter bei der International Holocaust Remembrance Alliance, forschte als Research Fellow an der Universität Tel Aviv, arbeitete in der Österreichischen Historikerkommission und lehrte an Institutionen wie der Donau-Universität Krems, der Universität Salzburg und der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest. Über 20 Jahre hindurch verantwortete er als Redakteur ungarischsprachige Fernsehsendungen des ORF Burgenland. Als Ausstellungskurator, Gründungsmitglied der Burgenländischen Forschungsgesellschaft, als Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und Mitherausgeber der Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften prägt er die Geschichtsforschung maßgeblich mit.

Die Young-Science-Wissenschaftspreise für vorwissenschaftliche Arbeiten und Diplomarbeiten 2025 gingen an Elina Gager vom BG/BRG/BORG Oberpullendorf und Hannah Artner vom Wimmer Gymnasium Oberschützen. Den Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis durfte Dr. Ferenc Jankó entgegennehmen. Der langjährige Direktor des Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt, Johannes Reiss (Kategorie Gedenkinitiative) und die Musikschulen Oberpullendorf und Deutschkreutz (Kategorie Schule) wurden mit dem Simon-Goldberger-Preis für Erinnerungs- und Gedenkkultur ausgezeichnet. Mit dem Kulturpreis des Landes wurden die ehemalige Direktorin des Bundesinstituts für Erwachsenenbildung (BIFEB) Margarete Wallmann in der Sparte Erwachsenenbildung und der Historiker Gerhard Baumgartner in der Sparte Wissenschaft ausgezeichnet.

Text, Fotos: Landesmedienservice Burgenland
Titelbild: BUKV





































