Aufgeregtes Treiben erfüllte das Kontaktzentrum in Oberwart, die Kleinsten umarmten ihre Stofftiere und einige der Teilnehmer erschienen sogar in Anzug und Krawatte. Zum ersten Mal seit der Pandemie wurde der Rezitationswettbewerb des Burgenländisch-Ungarischen Kulturvereins erstmals wieder live ausgetragen. Am ersten Tag präsentieren die VolksschülerInnen ihr Können, am zweiten Tag traten SchülerInnen der Mittelschule und des Gymnasiums auf die Bühne.
Der Burgenländisch-Ungarische Kulturverein (BUKV) organisierte am 5. und 6. Juni im Kontaktzentrum in Oberwart seinen ungarischen Rezitationswettbewerb. Insgesamt 97 SchülerInnen im Alter von 6 bis 18 Jahren nahmen am Wettbewerb teil. Die TeilnehmerInnen konnten die Gedichte frei wählen, neben Klassikern waren auch Gedichte zeitgenössischer Dichter zu hören.
Pandemiebedingt veranstaltete der BUKV in den letzten zwei Jahren den Rezitationswettbewerb in Videoform, dieses Jahr jedoch konnten die TeilnehmerInnen erneut auf die Bühne treten. Am Mittwoch, den 5. Juni, eröffneten die Volkschüler den Wettbewerb. Insgesamt 71 junge SchülerInnen präsentierten aufgeteilt nach Muttersprache und Schulstufe ihre Gedichte den Mitstreitern sowie der dreiköpfigen Jury. Unter den VolkschülerInnen starteten 45 Kinder mit nicht-ungarischer Muttersprache und 26 mit ungarischer Muttersprache ins Rennen. Bei den 6 bis 10-Jährigen waren Gedichte von Zoltán Zelk, Ágnes Nemes Nagy und Sándor Weöres sehr beliebt.
Am Wettbewerb nahmen außerdem 26 SchülerInnen aus Mittelschule und Gymnasium teil (Altersgruppe 11-14 und 15-18 Jahre), 15 von ihnen mit ungarischer Muttersprache. Am Donnerstag, den 6. Juni, präsentieren auch sie geteilt nach Muttersprache und Schulstufe im Kontaktzentrum ihr Können. Auch die älteren TeilnehmerInnen wählten gerne Gedichte von Sándor Petőfi, Endre Ady und János Arany aus.
Mit Genehmigung und in Kooperation mit der Bildungsdirektion Burgenland schreibt der Burgenländisch-Ungarische Kulturverein (BUKV) zu Beginn jedes Schuljahres seinen traditionellen Rezitationswettbewerb aus. Treibende Kraft des Rezitationswettbewerbs sind die UngarischpädagogInnen, die ihre SchülerInnen im Rahmen des Ungarischunterrichts motivieren und vorbereiten. Heuer meldeten 15 LehrerInnen insgesamt 97 SchülerInnen aus 17 Bildungseinrichtungen zum Wettbewerb an, aufgeteilt in 18 Kategorien nach Schulstufen und Muttersprachler. Die Vorentscheide wurden von den Lehrkräften schulintern durchgeführt, resultierend daraus durften jeweils zwei SchülerInnen pro Kategorie am Finale teilnehmen.
Ludwig Baliko – Landesschulinspektor im Ruhestand, Mag.a Irene Hanel-Gangoly – ehemalige Lehrerin am Bundesgymnasium Oberschützen, Mag. Alexander Kulman – ehemaliger Obmann des Mittelburgenländisch-Ungarischen Kulturvereins und erster Direktor der Österreichischen Schule Budapest sowie Judit Gergó – Journalistin bewerteten die Beiträge. Augenmerk lag vor allem auf der Aussprache und der Verständlichkeit, aber auch der Vortragsstil und die richtige Interpretation des Textes waren der Jury wichtig. Als Zeichen der Anerkennung ihrer Leistung bekamen heuer alle TeilnehmerInnen eine Urkunde und eine aktuelle Ausgabe des ungarischen Magazins Szitakötő, welche die Weiterentwicklung ihrer ungarischen Sprachkenntnisse fördern. Die Bestplatzierten erhielten zudem ein weiteres Buchpräsent.
Der BUKV veranstaltet den Rezitationswettbewerb seit 2004 regelmäßig und freut sich über das Interesse, dank dem die Tradition Jahr für Jahr fortgesetzt werden kann und dankt allen SchülerInnen, PädagogInnen und Eltern, die die Wichtigkeit des Spracherwerbs erkannt haben bzw. diesen ihren Kindern ermöglichen!
Text und Fotos: BUKV