Der Burgenländisch-Ungarische Kulturverein (BUKV) veranstaltete auch heuer einen Kreativwettbewerb. Das Thema dieses Jahr war die heimische Erzählkultur, die SchülerInnen arbeiteten zwei burgenlandungarische Volksmärchen auf. Der BUKV veranstaltete zum dritten Mal einen Kreativwettbewerb für Volks- und Mittelschulen/AHS. Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs knüpfte an den Tag des ungarischen Volksmärchens an.
VolksschülerInnen waren dazu eingeladen, ein burgenlandungarisches Volksmärchen aus der Wart zu illustrieren, SchülerInnen der MS/AHS hingegen sollten diese neu interpretieren. Der Wettbewerb erfolgte mit Genehmigung der Bildungsdirektion Burgenland. Vor 35 Jahren erschien der Erzählband von Károly Gaál mit dem Titel „Aranymadár (Goldvogel) – Die Erzählkultur der ungarischen Dörfer im Burgenland”. Aus diesem Anlass waren die SchülerInnen aufgerufen, zwei Volksmärchen aufzuarbeiten.
Beide Geschichten – A zsugori királyné bűnhődése (Die Bestrafung der geizigen Königin) und A másvilágba vezető híd (Die Brücke in die andere Welt) – wurden in den 1960er Jahren gemäß der Überlieferung von János Ribarics aus Oberpullendorf für die Nachwelt aufgezeichnet. VolksschülerInnen konnten die Technik frei wählen, um die Geschichte Die Bestrafung der geizigen Königin zu illustrieren. Meistens zeigten Zeichnungen und Aquarelle die Königin, das Schloss und die in einem Fass auf dem Meer ausgesetzten Babys.
Die Geschichte Die Brücke in die andere Welt enthält typische Elemente ungarischer Volksmärchen – wie zum Beispiel die drei Brüder, die ihr Glück versuchen oder der jüngste Bruder, der schließlich dank seiner List, eine Belohnung erhält. Die älteren TeilnehmerInnen interpretierten das Volksmärchen unter gegenwärtigen Gesichtspunkten neu, so kommen darin auch der amerikanische Geschäftsmann Elon Musk, das ungarische Supermodel Barbara Palvin und das neueste iPhone vor.
Motiviert von 13 Ungarischlehrerinnen, reichten insgesamt 218 SchülerInnen aus 12 Schulen ihre Werke zum Wettbewerb ein. Die kreativen Beiträge wurden von einer dreiköpfigen Expertenjury bewertet: Ludwig Baliko – Fachinspektor i. R., Irene Hanel-Gangoly – pensionierte Lehrerin des Bundesgymnasiums Oberschützen und Alexander Kulman – ebenfalls Pädagoge und ehemaliger Obmann des Mittelburgenländisch-Ungarischen Kulturvereins in Oberpullendorf. Alle drei Jurymitglieder sind erfahrene Ungarisch-Pädagogen und haben im Laufe ihrer Karriere auch Bildnerische Erziehung unterrichtet.
Artikel und Fotos:
Burgenländisch-Ungarischer Kulturverein