„Bunte Blume auf der Wiese“ lautet der Titel der neuen Ausgabe des Jahresmagazins „Őrség“ des Burgenländisch-Ungarischen Kulturvereins (BUKV). Diesmal ist das Őrség Magazin eigentlich zu einem Gedichtband avanciert und präsentiert ausgewählte Werke von János Topler. Das Original, ein schwarzes Notizheft, beinhalten neben der Geschichte der Stadt Oberwart auch gut zweihundert Gedichte. Die Redaktion des BUKV präsentiert nun eine Auswahl von mehr als siebzig dieser Werke.
Der Inhalt des diesjährigen Jahresmagazins schließt sich dem Thema der Vorjahresausgabe an. Die LeserInnen und Mitglieder des Kulturvereins durften darin bereits von den verlorengeglaubten schwarzen Notizheften Toplers, über die in Oberwart jahrzehntelang Legenden kursierten, lesen. János Topler schildert in seinem Buch „Beschreibung von Oberwart. Ursprung, Wandel, Geschichte und Fakten der Stadt. Für die Bewohner von Oberwart” detailliert die urwüchsigen und historischen Umstände der Stadtentstehung, die Gründung der Kirchengemeinden sowie über Riednamen, welche langsam in Vergessenheit geraten. Die schwarzen Notizhefte beinhalten neben der Geschichte der Stadt Oberwart auch gut zweihundert Gedichte. Die Redaktion des BUKV präsentiert nun eine Auswahl von mehr als siebzig dieser Werke.

Liebeslieder und Gedichte
Der Verfasser – János Topler – unterteilte seine Werke in zwei Kategorien: Liebeslieder und Gedichte. Die Werke stammen aus der Zeit zwischen 1933 und 1948 und handeln großteils von der Liebe und der Vergänglichkeit. Ebenso finden aber auch Themen wie Untreue, Spott und Sehnsucht Platz in der Dichtkunst von János Topler. Dabei bedient er sich gerne gewissen Symboliken der Natur. Im Gedicht „Meine Mutter“ gedenkt er seiner Mutter, in „Unbemannt“ schreibt er über das schwere Schicksal der Frauen zu Kriegszeiten und sein Werk „Weihnachtslied“ ist ein Reskript des protestantischen Kirchenliedes „Ehre sei Gott in der Höhe“.


Wer war János Topler?
János Topler wurde am 7. Juni 1902 in Oberwart geboren. Im Kreise der Burgenlandungarn erinnert man sich bis heute gern an ihn unter seinem Spitznamen “Fokos”, da er sich – der Herkunft der Burgenlandungarn bewusst – im Alltag eines solchen Standeszeichens der Grenzwächter, also eines Spazierstocks bediente.
Die ältere Generation erinnert sich auch an seine Stimme, denn er sang immer wieder gerne lauthals in Gaststätten. Er war Landwirt und pensionierter Beamter in seiner Heimatstadt, verfasste Gedichte und Lieder. Im Alter von 67 Jahren starb er am 17. Februar 1969 nach langer Krankheit. Seine letzte Ruhe fand er auf dem reformierten Friedhof von Oberwart.

Das Jahresmagazin Őrség des BUKV
Die Erstausgabe des Magazins ist im Gründungsjahr des Kulturvereins 1968 auf Initiative des ersten Obmannes, Johann Moór erschienen. Seither wurden in meist jährlichen Intervallen bereits 65 Publikationen herausgegeben. Anfänglich gab das Magazin – einem Kalender gleich – die Ereignisse eines bestimmten Jahres wieder, in jüngster Vergangenheit jedoch erlangte die regionale Geschichte immer mehr an Bedeutung in der Themensetzung.
Artikel und Fotos:
Burgenländisch-Ungarischer Kulturverein