Die neueste Publikation des Burgenländisch-Ungarischen Kulturvereins (BUKV) enthält Lieder von János Topler aus Oberwart. Die handschriftlichen Notenbücher wurden vom Volksmusikerehepaar Rózsa und János Földesi professionell aufgearbeitet. Mit der Herausgabe des Liederbuches ist nun auch die Auseinandersetzung mit dem legendären Topler-Vermächtisses abgeschlossen.
Nach langjähriger Recherche gelangte das Vermächtnis von János Topler „Fokos” in die Hände des Burgenländisch-Ungarischen Kulturvereins. Die verlorengeglaubten schwarzen Notizhefte enthielten wesentlich mehr interessanten Inhalt, als woran man sich in Oberwart bislang noch erinnerte. Das Buch von János Topler: Beschreibung von Oberwart. Ursprung, Wandel, Geschichte und Fakten der Stadt. Für die Bewohner von Oberwart erschien in der 64. Ausgabe des Vereinsmagazins des BUKV, seine Gedichte waren das Thema der 65. Ausgabe des Periodikums.
János Topler war ein schöpferischer Schreiber, neben der Geschichte der Stadt Oberwart und der Poesie befasste er sich auch mit ungarischen Volksliedern. Sein Vermächtnis beinhaltet mehrere Notizbücher gefüllt mit handschriftlichen Noten, obwohl nicht bekannt ist, dass er musikalische Bildung genossen hätte. Das Volksmusikerehepaar Rózsa und János Földesi wählte 88 Lieder aus und arbeitete diese professionell auf. Die Lieder handeln von Liebe, Mulatschag, Militär und Auswanderung.
Wer war János Topler?
János Topler wurde am 7. Juni 1902 in Oberwart geboren. Im Kreise der Burgenlandungarn erinnert man sich bis heute gern unter seinem Spitznamen „Fokos“ an ihn, da er sich der Herkunft der Burgenlandungarn bewusst, eines solchen Standeszeichens der Grenzwächter im Alltag als Spazierstock bediente. Die ältere Generation erinnerte sich weiters an seine Stimme, denn er sang gerne auch in Gaststätten. Er war Landwirt und ehemaliger Beamter in seiner Heimatstadt, schrieb Gedichte und Lieder. Im Alter von 67 Jahren starb er am 17. Februar 1969 nach langer Krankheit. Seine letzte Ruhe fand er im reformierten Friedhof von Oberwart.
Text und Fotos: BMKE